Wie schafft man Überblick über ein komplexes und relativ neues Themenfeld? Mit einem Poster, dachte ich mir. So ist das Bild entstanden, in dessen Zentrum „Nachhaltig digital gestalten“ steht und die Frage nach den Handlungsfeldern für Agenturen und Produkt-Teams in Unternehmen und Organisationen.
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Eine Herausforderung war der Versuch, Design-Prinzipien für nachhaltige digitale Produkte und Services zu entwickeln. Das große Vorbild ist Dieter Rams, der Ende der 1970er Jahre seine 10 Thesen für gutes Design formulierte, um Orientierung in einer komplexen Welt zu schaffen. Seine Aufzählung beinhaltet schon damals mindestens zwei Thesen, die direkt auf Nachhaltigkeit zielen: „Gutes Design ist langlebig“ und „Gutes Design ist umweltfreundlich“.
Beim Lesen und Sammeln von Design- und UX-Prinzipien ist mir klar geworden, dass der Versuch, Prinzipien aufzustellen, ein sehr subjektives Unterfangen ist. Die Auswahl hängt stark davon ab, worauf man den Schwerpunkt legt. Einerseits wollte ich die Handlungsfelder der digitalen Produktgestaltung abdecken, andererseits aber nicht zu spezifisch technisch werden. Denn schließlich resultiert ein großer Teil der Produkt-Wirkungen aus dem Nutzungsverhalten, das durch die Funktionalität und Art der Gestaltung hervorgerufen, unterbunden oder unterstützt wird.
Herausgekommen ist diese Liste:
01 … stiftet Nutzen & ist nutzbar
02 … fragt nach den ökologischen und sozialen Auswirkungen
03 … strebt nach Reduktion & De-Materialisierung
04 … fördert lange Produktnutzung & Kreislaufführung
05 … ist effizient, flexibel und modular
06 … nutzt die Stärken des Digitalen, vermeidet Rebound-Effekte
07 … schafft Transparenz und fördert reflektierte Nutzung
08 … motiviert & macht nachhaltiges Verhalten einfach
09 … unterstützt Kooperation und schafft Verbindung
10 … entsteht mit den Menschen und für sie
Was denkt Ihr darüber? Ich freue mich über Rückmeldung an sb@konzeptkomfort.de.
veröffentlicht am 05.08.2020 | Autorin: Sabine Büttner